Gemeinsame Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Ahlem.
Noch kurz vor ihrer Befreiung durch alliierte Truppen sind 59 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Frühjahr 1945 von den Nazis umgebracht worden. Die grausamen Taten ereigneten sich auf dem Gelände der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule in Hannover-Ahlem.
Das Internat diente in seiner Geschichte unter anderem als Ort, an dem jüdische Jugendliche auf die Ausreise nach Palästina vorbereitet wurden. Später missbrauchten die Nazis den Ort als zentrale Sammelstelle für die Deportation jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, schließlich als Gestapo-Gefängnis und Hinrichtungsort. Auch Kurt Schumacher war hier nach dem fehlgeschlagenen Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 inhaftiert. Rund 400 Menschen hat die SS in Ahlem ermordet.
Stadt und Region haben der Opfer heute mit der Kranzniederlegung gedacht. Ich habe für die SPD-Landtagsfraktion ebenfalls einen Kranz niedergelegt. In Zeiten des wachsenden Rechtspopulismus, dreister öffentlicher Naziaufmärsche und illiberaler Tendenzen auch in Mitgliedsstaaten der europäischen Union ein wichtiges Zeichen. Das Gedenken muss uns alle mahnen, uns diesen bedenklichen Tendenzen entschlossen entgegen zu stellen.