Tag der Umwelt nimmt Schutz von Insekten in den Blick

Am 5. Juni ist der internationale Tag der Umwelt. Den gibt es seit 1972 anlässlich der damals ersten internationalen Umweltkonferenz in Stockholm. In diesem Jahr steht der Schutz von Insekten im Mittelpunkt.

Seit Jahren schrumpfen die Insektenpopulationen, damit geht einerseits das Nahrungsangebot für Vögel, Spinnen, Fledermäuse und Fische zurück. Ein besonders dramatischer Effekt ergibt sich aber aus der Bedrohung der Wildbienen-Bestände. Sie sind so etwas wie die Bestäubungslogistiker der Pflanzenwelt und tragen ganz wesentlich zum Ökosystem bei, sind wichtige Helfer beim Obst- und Pflanzenbau.

Insofern ist es richtig, dass das Umweltministerium in Niedersachsen den im Moment so beliebten Stein- und Schottergärten den Kampf angesagt hat. Diese versiegelten Flächen, verringern den Lebensraum von Insekten, heizen an warmen Tagen ihre Umgebung auf und verändern das Klima in  ihrer Umgebung. Wie man seinen Garten insektenfreundlich gestalten kann, dazu hat das Ministerium eine Broschüre herausgegeben, die man dort bestellen kann.

Ebenso sind die Kommunen gefordert, Stadt- und Randstreifengrün als Lebensraum für Insekten zu erhalten oder wenn möglich insektenfreundlich umzugestalten. Zudem sollten die Bebauungspläne für Neubaugebiete die weitere Verbreitung von Schottergärten eindämmen und stattdessen die Flächenbesitzer für lebendige Wiesen mit Blühpflanzen und Sträuchern gewinnen.

Die SPD-Fraktion im Landtag hat die Landesregierung aufgefordert, bestehende Blühstreifen- und Agrarumweltprogramme im Hinblick auf den Insektenschutz zu optimieren und darauf hinzuwirken, den Eintrag von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu verringern. Unsere heutige Landwirtschaft trägt zu Verarmung an Arten bei, und das kann nicht ewig so bleiben. Genauso wenig wie das Problem der Nitratbelastung unserer Flüsse, unser vielfach unnötiger Verbrauch von Plastik und so weiter.

Das Megathema Klimaschutz hat gerade zuletzt gezeigt, dass die Bürger*innen zaudern und das Warten auf die große Lösung nicht mehr akzeptieren wollen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich viele Menschen  längst auf den Weg zu nachhaltiger Lebensweise in ihrem Wirkungskreis gemacht haben. Und es ist ja auch so: Jeder kann sich jederzeit auf den Weg machen. Konsumgewohnheiten hinterfragen, Verhalten ändern. Der Schutz von Bienen kann beispielsweise schon auf dem eigenen Balkon beginnen. Bienen- und insektenfreundliche Blühpflanzensaaten für den Blumenkasten gibt es längst, sind im Gartenmarkt gleich neben dem Insektenhäuschen zu finden.