Der Landtag hat sich mit großer Mehrheit für die Fortsetzung der „zweiten Stufe“ der Ausbildung muslimischer Geistlicher ausgesprochen. Der zweisemestrige Fortbildungsgang an der Universität Osnabrück dient dazu, geistliche für seelsorgerische Aufgaben in ihren Gemeiden zu rüsten. Insbesondere die kulturelle Bildung, moderne Jugendarbeit und die Extremismusprävention sind Elemente, die das Bildungsangebot vermittelt.
Die Fraktionen sind sich weitgehend einig darin, dass die die Ausbildung von Imamen insgesamt gestärkt werden muss, damit auch hiesige Muslime eine Perspektive als Geistliche in den Moscheegemeinden entwicklen können. Die Gespräche mit den Muslimischen Verbänden sind in der Vergangenheit leider ins Stocken geraten. Sie müssen mit neuer Dynamik fortgeführt werden. Die Entschließung des Landtags ist jedenfalls ein richtiger Schritt und ein Signal an die hier lebenden Muslime.
Die Debatte hat aber auch erneut gezeigt, dass die AfD ihre ausgrenzende und spalterische Haltung immer wieder in den Landtag trägt. Dabei werde ich als Muslim ganz persönlich angegriffen. In den Ausschußberatungen zum Thema hat die AfD nicht eine Sekunde Position bezogen oder etwas konstruktives beigetragen. Für sie bleiben Muslime, egal welcher Herkunft und welcher Biografie Fremde, die die Rechtspopulisten nicht in unserer Gesellschaft wollen. Das ignoriert gesellschaftliche Wirklichkeit und verweigert wie so oft jeden positiven oder konstruktiven Debattenbeitrag.