Die Universitäten in Oldenburg und Braunschweig können zentrale Forschungsvorhaben vorantreiben. Der Haushaltsausschuss des Landtags hat Mittel in Höhe von 7,2 Millionen Euro bewilligt.
Das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der Technischen Universität (TU) Braunschweig erhält einen Klimarollenprüfstand. Auf dem Prüfstand sind Messungen bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen zwischen -30 und +40 Grad Celsius möglich. Auf diese Weise wollen die Forscher der Frage effizienter Betriebsstrategien für Elektro-Fahrzeuge unter verschiedenen thermischen Umgebungsbedingungen nachgehen und Energiebedarf, Kraftstoffverbrauch und Emissionen von Fahrzeugen in alltagsnahen und gesetzlichen Fahrzyklen ermitteln.
Die Finanzierung des rund 4,9 Millionen Euro teuren Großgerätes erfolgt zur Hälfte durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die andere Hälfte der Kosten trägt die TU Braunschweig. Die Mittel in Höhe von rund 2,46 Millionen Euro wurden der TU aus der VW Spitzenförderung „NFF Ausstattungsresort“ für diesen Zweck zur Verfügung gestellt.
Auch die Universität Oldenburg kann sich über ein neues Großgerät freuen: Das Institut für Physik erhält ein Ultraschnelles Transmissions-Elektronenmikroskop. Die Hälfte der Gesamtkosten in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro trägt auch hier die DFG, 325.000 Euro kommen vom Land und weitere rund 1,28 Millionen steuert die Universität selbst bei.
Gegenüber einem konventionellen Elektronenmikroskop kann das Transmissions-Elektronenmikroskop nicht nur statische Objekte untersuchen. In den letzten Jahren ist es Forschern der Universitäten Göttingen und Oldenburg gelungen, durch Verwendung von kurzen Elektronenpulsen die Zeitauflösung in den Femtosekundenbereich (eine Billiardstel Sekunde) zu erweitern. Somit können nun auch ultraschnelle Prozesse im Nanobereich experimentell untersucht werden – sie bilden die Grundlage vieler aktueller Hochtechnologien und spielen beispielsweise bei der Entwicklung von Solarzellen eine große Rolle. Das ultraschnelle Transmissions-Elektronenmikroskop soll einen Beitrag dazu leisten, die Physik dieser Prozesse zu verstehen.