Auftakt des politischen Jahres: Epiphaniasempfang im Kloster Loccum

Mehr als 100 Gäste sind der Einladung in das Kloster Loccum zum diesjährigen Epiphaniasempfang gefolgt, dem traditionellen Auftakt des politischen Jahres in Niedersachsen. Auch ich bin gerne wieder nach Loccum gefahren und habe in meiner Rolle als stellvertretender reliogionspolitischer Sprecher für die SPD-Landtagsfraktion am Empfang teilgenommen.

Der Abt des Klosters, der frühere langjährige Landesbischof der evangelischen Kirche, Horst Hirschler, wird künftig nicht mehr zum Empfang einladen. Der 86-Jährige übergibt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen an den jetzigen Landesbischof, Ralf Meister. Der Landesbischof wie auch Ministerpräsident Stephan Weil richteten nachdenkliche Worte an die Gäste. Beide mahnten gleichermaßen, dass die derzeit bewegenden Themen nicht allein Aufgabe der Politik seien, sondern auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens gestützt sein müssten. Im Übrigen, so Ministerpräsident Weil, müsse sich wieder der Gedanke durchsetzen, dass der Kompromiss das Wesen der Politik sei und nicht Ausdruck ihres Versagens. Weil plädierte dafür, eine Gesellschaft zu verteidigen, in der genau dies als Tugend angesehen werde. Es gelte mehr denn je, unsere freie, tolerante und respektvolle Gesellschaft gegen Rechtspopulismus und die unübersehbare Grauzone des Rechtsextremismus verteidigt werden. Meister und Weil warben dafür, sich nicht von den Themen überwältigen zu lassen, sondern mit Vertrauen und Tatkraft in die Zukunft zu blicken. Dazu gehöre auch, sich von hergebrachten Verhaltensmustern zu lösen. Die Liebschaft mit der Vergangenheit, so der Landesbischof, sei eine verhängnisvolle Affäre, weil sie die Gesellschaft lähme.