Das Ridvan-Fest ist das höchste Fest im Kalender der Bahai-Religionsgemeinschaft. Es dauert vom Abend des 19. April bis zum Beginn des Mai und erinnert an die erstmalige Verkündigung des Religionsstifters Baha’ullah im „Garten Ridvan“ in Bagdad im Jahre 1863. Weltweit bekennen sich etwa acht Millionen Menschen zur Bahai-Religion.
Wie Juden, Christen und Muslime führen sich auch die Bahai auf den Stammvater Abraham zurück. Im Mittelpunkt steht der Glaube an einen transzendenten Gott, die mystische Einheit der Religionen und der Glaube an die Einheit der Menschheit in ihrer Vielfältigkeit stehen. Die Bahai vertreten eine handlungsorientierte Ethik, die sich einer humanitären Vision der gesellschaftlichen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts verpflichtet fühlt.
Abraham, Moses, Krishna, Zarathustra, Buddha, Christus, Muhammad, der Bab und Baha’ullah sind seine Boten. Die von ihnen gestifteten Religionen sind aufeinander folgende Kapitel ein und derselben Religion. Der Zweck der älteren Lehren, sagen die Bahai, ist inzwischen erfüllt. Baha’ullahs Botschaft lautet: Für die Menschheit ist die Zeit gekommen, um in Einheit zu leben.
Immer wieder schickte ihn die persische Regierung in die Verbannung. Auf seinem Weg gelangte er zunächst nach Bagdad, von dort musste er nach Konstantinopel weiterziehen. Die Tage vor seiner Abreise verbrachte Baha’u’llah in einem parkähnlichen Garten unweit von Bagdad. Dorthin strömten seine Anhänger, um sich von ihm zu verabschieden. Baha’u’llah nannte den Garten „Ridvan“, was auf Arabisch „Paradies“ bedeutet. Das Bahai World Center in Haifa wird ebenfalls von einem prächtigen Park umgeben.