Klima- und Naturschutz und der Einsatz für Nachhaltigkeit müssen in der eigenen Lebensumgebung beginnen. Das kann auch bedeuten, Einschränkungen bei gewohnten Nutzungen in Kauf zu nehmen, so das Fazit des Eilenriederundgangs, an dem rund 30 Bürger*innen teilgenommen haben.
Insgesamt schneide die Eilenriede angesichts der Probleme anderer Forsten , etwa bei Schäden durch Borkenkäferfraß, sehr gut ab, so der Vorsitzende des Eilenriedebeitrats und frühere Leiter des städtischen Forstbetriebs, Gerd Garnatz, der die Führung fachkundig begleitet hat.
Dennoch riefen andere Umstände den Stadtwald enormen Stress hervor. So setze die Trockenheit der vergangenen drei Jahre den Buchen in großem Maß zu. Die Folge seien eine wachsende Zahl von Baum-Fällungen, um die Verkehrssicherheit auf den zahlreichen Wanderwegen sicher zu stellen. Der Anteil der Wanderwege in der Eilenriede falle gegenüber gewöhnlichen Forsten drei- bis viermal so hoch aus. Garnatz hält deswegen einen Strategiewechsel in der Pflege des Waldes und zur Erhaltung des Buchenbestandes für nötig. Die Stadt müsse deshalb Wege in der Eilenriede aufgeben. Die bisherigen Bestrebungen, mehr Wasser in den früher eher feuchten Wald zu bringen, seien nicht erfolgreich gewesen.
Solche Einschränkungen in der Nutzeung sind aus meiner Sicht hinnehmenbar, wenn damit der Wald nachhaltig geschützt werden und die Beschränkung der Nutzung zur Naherholung ein vertretbares Maß nicht überscheitet. Die Bürger*innen haben vielfach Verständnis für Schritte in Richtung zu mehr Umwelt- und Naturschutz und orientierten sich in ihrem Lebensumfeld und Alltag häufig an Zielen wie größerer Nachhaltigkeit. Dennoch kann das Thema in der Stadt mehr Fahrt aufnehmen. Insbesondere die Vorstellungen für veränderte Mobilitätskonzepte sind derzeit noch zu wenig ambitioniert und lassen in der konkreten Umsetzung zu lange auf sich warten.