Flughafen erfüllt wichtige Funktionen für Hannover und Niedersachsen – Bürgschaft ist notwendig und richtig

Der Flughafen Hannover-Langenhagen ist ein wichtiger Anker für die Tourismusbranche und steht für 20.000 mittelbar vom Flughafen abhängende Arbeitsplätze. Die Bürgschaft des Landes ist notwendig, um bestehende Strukturen und  Arbeitsplätze über die Pandemie hinaus zu sichern.

Ich freue mich, das sich die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion im Niedersächsischen Landtag, Johanne Modder, vor Ort einen Überblick über die wirtschaftliche Situation der Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH verschafft und das Gespräch mit Raoul Hille, dem  Geschäftsführer des Airport Hannover, gesucht hat. Vor der Pandemie haben in Langenhagen 6,3 Millionen Passagiere den Flughafen genutzt. Die Auswirkungen der Pandemie haben den Flughafen erheblich geschwächt. Auch wenn nun Impfungen gegen das Virus in Sicht kommen, werden sich die Folgen im Reisesektor noch für längere Zeit bemerkbar machen.

Die Flughafengesellschaft rechnet im Jahr 2020 mit einem Rückgang von mehr als 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was auf die Bilanz durchschlägt. Für 2020 laufen damit erhebliche Verluste auf. Eine Normalisierung des Passagieraufkommens prognostiziert der Flughafen erst wieder für das Jahr 2024.

Dennoch hat der Flughafen Hannover sich in den vergangenen Monaten als wichtige Infrastruktureinrichtung erwiesen. Versorgungs- und Frachtflüge mit medizinischen Gütern sind Teil lebenswichtiger Lieferketten – in Zeiten der Pandemie ist ein betriebsfähiger Airport systemrelevant. Das Land als Anteilseigner mit immerhin 35 Prozent am Flughafen Hannover darf sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Als Miteigentümer trägt das Land auch dafür Verantwortung, in schlechten Zeiten Unterstützung zu leisten und dem Unternehmen eine Perspektive zu bieten. Insofern ist nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden dringender Handlungsbedarf gegeben, den Flughafen finanziell zu unterstützen. Ziel muss es sein, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern und zu erhalten. Dafür kommt eine Bürgschaft des Landes in Betracht, die SPD-Fraktion wird die für das Unternehmen und die Belegschaft beste Lösung unterstützen. Die Entwicklung der finanziellen Situation des Flughafen Hannover-Langenhagen treibt uns mit Sorge um. Als SPD-Fraktion ist es uns ein wichtiges Anliegen, Arbeitsplätze weitgehend zu schützen und bestehende Strukturen zu erhalten. Dies muss stets Prämisse von möglichen notwendigen finanziellen Unterstützungen im Kontext der Corona-Pandemie sein.

Gemeinsam mit Hamburg und Bremen ist Niedersachsen das weltweit drittgrößte zivile Luftfahrtcluster – nach Seattle und Toulouse. In der Corona-Pandemie stellt die SPD-geführte Landesregierung Fördermittel in Höhe von 40 Millionen Euro zur Verfügung. Die Corona-bedingte Finanzhilfe soll den 260 niedersächsischen Luftfahrtunternehmen helfen, die Krise zu überstehen und entstehende Liquiditätsengpässe zu decken.