Nach fast 11 Monaten Corona-Krise fehlen vielen niedersächsischen Unternehmen Einnahmen. Zur Deckung laufender Ausgaben und Betriebskosten fehlt es an Liquidität, eine Insolvenz-Welle ist nicht auszuschließen. Die Mittel aus der Überbrückungshilfe III werden voraussichtlich erst Ende März/Anfang April vollständig ausgezahlt werden.. „So viel Zeit haben viele Unternehmerinnen und Unternehmer aber nicht mehr!“, erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Christos Pantazis.
Abhilfe kann die Wiederauflage des niedersächsischen Liquiditätskredits schaffen. Die SPD-Fraktion will nun eine Zwischenfinanzierung zu den Überbrückungshilfen III des Bundes. Die Brückenfinanzierung soll als rückzahlbare Zuwendung aufgelegt werden, die eine Vorfinanzierung der Überbrückungshilfe III ermöglicht.
Demnach solle die Vorfinanzierung als Darlehen folgen: „Bei Vorlage eines positiven Überbrückungshilfe-Antrags könnte den Unternehmen ein zinsfreier Überbrückungskredit aus Landesmitteln kurzfristig gewährt werden. Als Bemessungsgröße können die betrieblichen Fixkosten in den Monaten Januar und Februar 2021 herangezogen werden. Wir können so die Finanzierung der laufenden Kosten in der Zeitspanne sicherstellen, in der die Überbrückungshilfe III des Bundes noch nicht vollständig verfügbar ist. Wir unterstützen damit die Forderung der IHK Niedersachsen, die sich hiermit bereits an Minister Althusmann gewandt hatte.
Pantazis führt weiter aus, dass die Unternehmen in Niedersachsen dringend auf Hilfe angewiesen sind: „Wir müssen dringend alle Instrumente nutzen, um vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen zu unterstützen. Allein diese niedersächsischen Unternehmen bilden rund 100.000 Auszubildende aus und bieten 70 Prozent der Beschäftigen einen sicheren Arbeitsplatz! Dieses Brückenhilfe-Programm könnte aus unserer Sicht zügig aufgelegt werden, da es sich größtenteils am ,Niedersachsen-Liquiditätskredit‘ aus dem Vorjahr orientieren kann. Beim Blick nach Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen ergibt sich, dass diese Länder ähnliche Programme bereits auf den Weg gebracht haben und Niedersachsen hier unbedingt nachziehen sollte.“