Allen Muslima und Muslimen einen gesegneten Ramadan – Fastenmonat auch in diesem Jahr mit großen Einschränkungen

Nach den Feierlichkeiten zu Pessach und Ostern steht nun auch der Ramadan ein weiteres Mal unter den Vorzeichen starker Beschränkungen durch die Corona-Pandemie. Gemeinsame Versammlungen in den Moscheegemeinden zum Gebet sind von den Hygiene-Bedingungen bestimmt wie die für gewöhnlich üblichen Treffen zum gemeinsamen Beten und Fastenbrechen am Abend daheim oder in den Gemeinden. Ich bin mir sicher, dass die Pandemie-Bedingungen die Menschen aber auch online zusammenführen, so wie dies zum Beispiel bei den traditionellen Ostergottesdiensten der Christen gelungen ist. Selbstverständlich ist der Verzicht auf Gemeinsamkeit in der Gemeinde für alle Religionsgemeinschaften ein tiefer Einschnitt in ihre Gebräuche.

In der abrahamitischen Tradition des muslimischen Fastens gibt es Bezüge zum christlichen Fasten und dem Fasten der Juden zu Yom-Kippur. Das Fasten im  Ramadan ebnet wie alle Mäßigung den Weg zur Dankbarkeit für die Dinge und Gaben, die wir im Alltag gemeinhin wenig würdigen. Er ist auch der Monat der religiösen Vergewisserung, denn für die Gläubigen ist die Lektüre des Koran fest mit dem Ramadan verbunden. Ramadan ist zudem ein Monat der Begegnung und des Austausches. Die Tradition des Fastenbrechens ermöglicht in normalen Zeiten neben dem gemeinsamen Gebet in der Moschee die Begegnung von Freunden, Familien und Gemeindemitgliedern, die  gemeinsam ihren Glauben ausüben, sich darin gegenseitig versichern, vielleicht auch miteinander diskutieren und über religiöse Werte streiten. Das alles ist wie im vergangenen Jahr nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen möglich. Ich hoffe dennoch auf einen friedlichen und gesegneten Ramadan und glaube fest daran, das die Muslima und Muslime im kommenden Jahr den Ramadan unter den früher gekannten Umständen begehen können.

Dann wird sicherlich auch die Begegnung der Religionen untereinander wieder fest mit dem Ramadan verbunden sein.