An Yom Kippur vergibt Gott die Sünden der Menschen, die gegen Gott begangen wurden. Ein Neuanfang ist an jedem Tag möglich, für jeden Menschen. Yom Kippur ist der Versöhnungstag und gilt als der heiligste Tag des jüdischen Kalenders und der Höhepunkt der „Hohen Feiertage“, die mit dem Neujahrsfest – Rosh hashana- vor wenigen Tagen begonnen haben. Ich wünsche zum Ende der Feierlichkeiten den Mitgliedern der jüdischen Gemeinden Chatima Tow. Yom Kippur ist ein Fest der Einkehr, der Buße, des Fastens und der Enthaltsamkeit.
Dennoch trübt auch in diesem Jahr ein Schatten die Feierlichkeiten. Es ist bisher nicht endgültig ermittelt, wie ernst die Pläne eines jugendlichen Syrers waren, einen antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Hagen in Nordrhein-Westfalen zu verüben. Rund zwei Jahre nach dem schrecklichen Attentat auf die Synagoge in Halle, bei dem am Ende Unbeteiligte gestorben sind, ist dies ein weiteres antisemitisches Alarmzeichen. Glücklicherweise haben diesmal die Behörden in großer Wachsamkeit Schlimmeres verhindern können. Die Solidarität mit allen Jüdinnen und Juden in Deutschland bleibt unsere tägliche Aufgabe, der Schutz allen jüdischen Lebens, aller jüdischen Kultur und ihrer Einrichtungen Verpflichtung.
Ich möchte meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass das Jüdinnen und Juden das nahende Laubhüttenfest fröhlich, friedlich und ohne jede äußere Beeinträchtigung begehen können.