Zunehmende Bautätigkeit und Erfolge bei der Nachverdichtung, dennoch bleibt bezahlbarer Wohnraum in den Ballungsräumen knapp. So lässt sich das Ergebnis des Wohnungsmarktberichts für Niedersachsen zusammenfassen, den Umwelt- und Bauminister Olaf Lies zusammen mit dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie der NBank für das zu Ende gehende Jahr vorgestellt hat.
Aus dem Wohnungsmarktbericht geht hervor, dass insbesondere in den Ballungsräumen die Zahl an Neubauten und genehmigten Bauanträgen deutlich zugenommen hat. Allein 2020 wurden in Niedersachsen rund 30.300 Wohnungen fertiggestellt, viele in Mehrfamilienhäusern. Zugleich steigen die Mieten und Kaufpreise aufgrund der hohen Nachfrage und weiterhin niedrigen Zinsen weiter an.
„Der Wohnungsmarktbericht zeigt erfreulicherweise auf, dass im Neubau der Geschosswohnungsbau und die bauliche Dichte deutlich zunehmen. Allerdings bleibt der Wohnungsmarkt in vielen wirtschaftlich starken Ballungsgebieten und Hochschulstandorten angespannt. Es fehlt trotz der dynamischeren Bauaktivitäten weiterhin vor allem an erschwinglichen Wohnungen“, hat Stefan Klein, gemeinsam mit mir baupolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, die Entwuicklung kommentiert. „Zudem steigt wegen der demografischen Entwicklung die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum. Der Handlungsdruck, mehr altersgerechte und mehr klimaneutrale Wohnungen zu bauen , bleibt weiterhin groß.“ Zudem seien im Hinblick auf Sanierungen auch die Bestandsimmobilien in den Blick zu nehmen, da vor allem alte Immobilien rund 30 Prozent der Treibhausgasemissionen verursachen.
Einen Fokus legt der Bericht auf das Umland der Boom-Regionen. „Auch hier steigen die Preise, da gerade Familien auf die Peripherie ausweichen, wo die Häuser noch vergleichsweise günstiger und größer sind. Perspektivisch braucht es auch in der sogenannten ‚dritten Reihe‘ attraktivere Nahverkehrsangebote und schnelles Internet, damit Pendeln und gleichzeitig Home-Office erleichtert werden“, so der SPD-Bauexperte.