10 Jahre Zentrum für jüdische Musik in der Villa Seligmann – Konzertprogramm zum Jubiläum

Seit nunmehr zehn Jahren ist die Villa Seligmann Zentrum für die Vermittlung, Erforschung und Dokumentation jüdischer Musik und Kultur. Der Erfolg des Zentrums ist eng mit dem Wirken von Professor Andor Izsák verbunden, der den Anstoß zur Schaffung dieses Zentrums gegeben hat. Ich möchte ihm ganz herzlich zu seiner erfolgreichen Arbeit gratulieren und dafür beglückwünschen, welchen Rang er dem Europäischen Zentrum für jüdische Musik verschafft hat.

Die Villa Seligmann ist als Ort von Aufführung, Vermittlung, Erforschung und Dokumentation jüdischer Musik und Kultur zu einem Leuchtturm avanciert, der über die Grenzen Niedersachsens hinausstrahlt. Mit ihrem hochkarätigen musikkulturellen Programm und den vielseitigen innovativen Formaten zeigt die Siegmund Seligmann Gesellschaft auch mit Unterstützung durch das Land Niedersachsen generationenübergreifend, wie vielfältig die jüdische Kultur ist, die seit 1700 Jahren einen festen Platz in unserer Gesellschaft hat.

Das Europäische Zentrum für Jüdische Musik (EZJM), das dank der Initiative von Izsák am 9. November 1988 an der Augsburger Universität gegründet worden war, zog 1992 nach Hannover und nahm dort seine Arbeit als Institut der Musikhochschule auf. Als Gründungsdirektor des EZJM suchte Izsák nach geeigneten Räumlichkeiten für seine Sammlung an Büchern, Noten, Tonträgern und die einzige Synagogenorgel, die in der Progromnacht 1938 nicht zerstört wurde und den Holocaust überstanden hat. Auf seine Initiative hin wurde 2006 die Siegmund Seligmann Stiftung ins Leben gerufen. Die frühere Villa des jüdischen Conti-Direktors Siegmund Seligmann, die lange als Musikschule genutzt worden war, wurde Ende 2006 von der Siegmund Seligmann Stiftung erworben und detailgetreu restauriert. Die Programmgestaltung an diesem Ort der gelebten jüdischen Kultur obliegt der Siegmund Seligmann Gesellschaft e.V. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert den Verein über eine mehrjährige Zielvereinbarung mit jährlich 150.000 Euro. Izsák ist heute Ehrenpräsident der Siegmund Seligmann Stiftung und der Siegmund Seligmann Gesellschaft e.V. sowie des Fördervereins Freunde der Villa Seligmann e. V.

Zum zehnjährigen Bestehens des Zentrums an der hannoverschen Hohenzollernstraße stehen zahlreiche hochkarätige Konzerte auf dem Programm: Am 26. Januar steht in der Villa eine musikalische Lesung zum 77. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung an. Am 10. Februar präsentieren Fedor Rudin (Violine) und Boris Kusnezow (Klavier) dort ihre neue CD „Heritage“ mit russischen Klängen. Und am 24. Februar sind „Die drei Kantoren“ Tal Koch, Hemi Levison und Assaf Levitin zu Gast. Karten und Informationen gibt es auf www.villa-seligmann.de oder unter (05 11) 8 44 88 72 00.